Vogel „darf nicht auf der Stange bleiben“

Plädoyer für Schützentradition. Majestäten geehrt.

Sam, 11. Oktober 2008
Heinsberger Zeitung / Lokales / Seite 16

Heinsberg-Waldenrath.  Die Schützenbruderschaften des Dekantes Gangelt-Selfkant gaben sich auf Einladung von Dekanatsbundesmeister Heinrich Aretz in Waldenrath ein Stelldichein, um die Dekanats-majestäten des Jahres 2008 in einem festlichen Rahmen zu ehren. Mit Daniel Ruch und Natalie Aretz wird das Dekanats-Königspaar in diesem Jahr von den St.-Petri-und-Pauli-Schützen Waldenrath gestellt. Im Festzug wurden die Majestäten von der Heimatbruderschaft begleitet und vom Trommlerkorps zum Saal Feltmann geleitet, wo die Spielleute das Programm musikalisch eröffneten und auch die Ehrungen umrahmten.

Die eigene Enkelin

Dass in diesem Jahr mit Daniel Ruch und Natalie Aretz ein noch junges Königspaar die Dekanatswürde errang, freute den Dekanatsbundesmeister ganz besonders, wie er ausdrücklich betonte, bevor er das Königsärmelband als äußeres Zeichen überreichte.

Dass an der Seite des Dekanatskönigs mit Natlie Aretz seine eigene Enkelin stehe, mache ihn natürlich doppelt stolz, hielt Aretz mit seiner Freunde nicht hinter dem Berg. Für die Dekanatskönigin gab es einen Blumenstrauß.

Der Dekanatsprinz kommt in diesem Jahr aus den Reihen der Vereinigten Schützenbruderschaft Breberen-Brüxgen und heißt Andreas Vogt, der mit dem Prinzenärmelband geehrt wurde.

Dekantsabzeichen

Das Dekanatsabzeichen des Schülerprinzen erhielt Timo Kelleners, Mitglied der Sebastianus-Schützen in Tüddern. Mit Urkunden wurden die stellvertretenden Dekanatsmajestäten, König Karl-Heinz Robertz, St.-Severinus-Schützenbruderschaft Wehr, Prinz René Plum, St. Hubertus Süsterseel und Schülerprinzessin Sarah Vesper, ebenfalls Süsterseel, ausgezeichnet.

Mit der Ehrung der Dekanatsmajestäten verband Dekanatsbundesmeister Heinrich Aretz auch ein herzliches Dankeschön für deren Engagement.

Eingebunden in diesen Dank wurde auch Präses Pater Theo. Natürlich ließ es sich auch die St.- Petri-und-Pauli-Schützenbruderschaft Waldenrath nicht nehmen, dem Dekanatskönigspaar aus ihren Reihen ganz offiziell zu gratulieren und zu danken.

Das junge Waldenrather Königspaar, aber auch die jungen Königs-, ja sogar Kaiserpaare bei den Schützenfesten des Dekanates, veranlassten Heinrich Aretz, in einem Kurzreferat ein zunehmendes Problem anzusprechen nämlich: „Bleibt der Vogel auf der Stange?“. Eindringlich bat er hier die Verantwortlichen in den Bruderschaften, dafür Sorge zu tragen, dass der finanzielle Aufwand so gestaltet wird, dass sich jeder Schützenbruder vom Schießmeister das Gewehr laden lassen kann.

Normal müsste es eine schöne Sache und zugleich Verpflichtung sein, als Schützenbruder einmal während seiner aktiven Zeit das Königssilber zu tragen.

Die Jugend in den Bruderschaften lobte er besonders für ihr Engagement, das Brauchtum und die Tradition mit Begeisterung fortzuführen.

„Lasst es nicht zu, dass der Vogel auf der Stange bleibt“, lautete an sie der leidenschaftliche Appell für die Schützensache.

„Unserem Dekanat geht der gute Ruf voraus, dass die Feste in schöner Ordnung sind“, forderte er die Schützen auf, Brauchtum und Tradition gemeinsam mit den Spielmannszügen und Musikvereinen zu erhalten. (ej)