Der Dekanatsbundesmeister Heinrich Aretz tritt ab

Birgdener: „Die Beine machen nicht mehr mit.“
Hastenrather Ludwig Kaprot wird sein Nachfolger. Schweres Erbe.

Mit, 3. Dez. 2008
Heinsberger Zeitung / Lokales / Seite 16

Historischer Wechsel: Dekanatsbundesmeister Heinrich Aretz (l.) tritt ab, Nachfolger wird Ludwig Kaprot (re) aus Hastenrath. Foto: agsb

Gangelt/Selfkant.  Am 12. Dezember geht auf der Herbstversamm-lung des Schützendekanats Gangelt-Selfkant in Schierwaldenrath eine Ära zu Ende: Dekanatsbundesmeister Heinrich Aretz legt sein Amt nach 36 Jahren in jüngere Hände.

Sein Nachfolger wird der bisherige stellvertretende Dekanatsbundes-meister Ludwig Kaprot von den St.-Josef-Schützen Hastenrath. „Die Beine machen nicht mehr mit“, sagt der Birgdener Ortsvorsteher und Ex-Bürgermeister der Gemeinde Gangelt von 1969 bis 1997. Späte-stens 2009 will Aretz alle Ehrenämter abgeben.

Am 26. März 1972 wurde Aretz zum Bundesmeister des 1929 gegrün-deten Dekanats gewählt. 1973 wurde das Schützendekanat Gangelt bei der Neugliederung in Gangelt/Selfkant umbenannt.

Der Dachverband Bund der Historischen Schützenbruderschaften biss sich aber an Heinrich Aretz bei dem Versuch die Zähne aus, das Schützendekanat in „Schützenbezirk Gangelt/Selfkant“ umzube-nennen. Heute ist das Dekanat Gangelt/Selfkant das einzige Dekanat im Schützenwesen. Aretz hat stets die Jugend ins Herz geschlossen. So war er dafür mitverantwortlich, dass seit 1973 jährlich ein Dekanats-prinz ermittelt wird. Auch wurde der Schießsport stärker gefördert. Bis heute sind die Rundenwettkämpfe im Dekanat neben den beiden Schützenfesten für die Grünröcke Höhepunkte des Jahres. Unter Aretz blühten auch die Dekanatsschützenfeste auf. Die Fest-züge des Dekanates im äußersten Westen der Republik locken stets Tausende Gäste; Aretz ist ein Verfechter langer Festzüge. Als vor Jahren die Seniorenfahrten gestartet wurden, ahnte niemand, dass sie derart stark angenommen werden würden – in diesem Jahr machten sich 150 Schützen auf die Tagestour. Aretz hat die Schützenideale „Glaube, Sitte, Heimat“ im Schatten der Birgdener Pfarrkirche St. Urbanus stets vorgelebt. „Heinrich Aretz hat das Dekanat zur vollen Blüte geführt“ lautete vor Jahren eine Schlagzeile.

Der neue Dekanatsbundesmeister Kaprot übernimmt ein schweres Erbe. Am Versammlungsabend werden sicher einige Tränen fließen, denn der Abschied von Aretz bedeutet eine Zäsur in der Geschichte des Dekanates Gangelt/Selfkant. (agsb)