Im Schützenwesen alles bekommen, was zu vergeben ist 

Heinrich Aretz feiert am Sonntag, 20. Mai, seinen 80. Geburtstag.
Besuch beim Altkanzler Helmut Kohl war ein besonderer Moment.

Don, 15. Mai 2012
Heinsberger Zeitung / Lokales / Seite 1C

 

„Ich würde alles noch mal so machen.“

Heinrich Aretz

 

Gangelt-Birgden. Ohne zu übertreiben kann man aus der heutigen Perspektive sagen: Heinrich Aretz hat Birgden zu dem gemacht, was es heute ist. Wenn Aretz selbst auf sein Leben zurückblickt, sagt er: „Ich würde alles noch mal so machen. Ich würde wieder meine Anna heiraten, würde wieder bei der Kreisbahn arbeiten und würde mich erneut so politisch für die Bürger und besonders Birgden einsetzen“, sagt Aretz lachend. Die Bodenständigkeit und die Verbundenheit mit dem Ort kennzeichnete Aretz schon früher aus. Sein Motto: Fahr nicht fort, bleib im Ort.

Der Eintritt in die CDU am 1. April 1957 war der Startschuss seiner politischen Karriere. Wobei Aretz großen Wert darauf legt, dass das gesamte politische Engagement stets in seiner Freizeit und im Urlaub stattfand. 1961 gründete Aretz die Junge Union in Birgden, wurde im März 1961 in der Gemeinderat Birgden gewählt, kurze Zeit später in den Amtsrat des Amtes Waldenrath. Von 1965 bis 1992 war Aretz Vorsitzender der Birgdener CDU, wurde 1972 Vorsitzender des Gemeindeverbandes Gangelt. Am 1. Dezember 1969 folgte die Wahl zum ersten ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Gangelt, gleichzeitig wurde ihm das Amt des Ortsvorsteher von Birgden übertragen.

Bis 1997 und der kommunalpolitischen Neuordnung war Aretz ehrenamtlicher Bürgermeister von Gangelt, danach übernahm Bernhard Tholen hauptamtlich dieses Amt. Im selben Jahr wurde Aretz zum Ehrenbürgermeister der Gemeinde ernannt, wenig später auch zum Ehrenbürger Birgdens.

1982 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, 1994 kam das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik hinzu. 2004 erhielt der Jubilar den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW).

Anlässlich seines silbernen Bürgermeisterjubiläums wurde ihm 1989 der Goldene Ehrenring der Gemeinde Gangelt verliehen. Im Jahre 2000 wurde er aufgrund seiner Verdienste der Partnergemeinde Sohland an der Spree auch dort zum Ehrenbürger.

1986 gründet Aretz den Aktionskreis Handel, Handwerk und Gewerbe und ist bis heute Geschäftsführer. Im Fußballclub FC Eintracht Birgden war der 79-Jährige von 1983 bis 2001 erster Vorsitzende ernannt, ist hier Ehrenvorsitzender. Seit über 50 Jahren ist Aretz bei St. Urbanus ehrenamtlich aktiv, seit 1967 Mitglied im Kirchenvorstand.

Fragt man Heinrich Aretz nach dem bedeutsamsten Moment nach seiner Hochzeit und der Geburt seiner vier Kinder, antwortet er spontan: „Der Besuch beim damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl aus Anlass meines 60. Geburtstages in Berlin“. Aber auch der folgende Besuch beim ehemaligen Kanzler Gerhard Schröder zusammen mit dem Aktionskreis in Berlin war ein besonderer Moment wie auch der Empfang als ältester amtierender Bürgermeister NRW beim Ministerpräsidenten Johannes Rau 1994.

Das Schützenwesen war und ist sein Lebenswerk. Seit 1962 ist Aretz bei den St.-Urbanus-Schützen, wurde 1972 zum Bundesmeister des Dekanat Gangelt-Selfkant gewählt und hatte dieses Amt bis 2004 inne. Alle Auszeichnungen, die im Schützenleben zu vergeben sind, hat Aretz erhalten. Im Mai 2009 war es für ihn ein großer Moment, als er vom Ehrendekanatsbundesmeister mit dem „Großen Goldenen Stern“ ausgezeichnet wurde. Nur 15 Mitglieder im gesamten Schützenwesen wurde diese höchste Auszeichnung zu teil.

Spende für notleidende Kinder

Am Sonntag, 20. Mai besteht die Möglichkeit, zwischen 16 und 18 Uhr in der Gaststätte Krükel zu gratulieren. Der Jubilar bittet von Geschenken abzusehen und bittet stattdessen um Spenden für die Stiftung „Notleidener Kinder“ und der „Katharina Casper Stiftung“. Bereits ab mittags feiert das Geburtstagskind im Kreise der Familie mit Nachbarn, Bekannten und Freunden. (agsb)