Glaube, Sitte und Heimat in Grün-Schwarz

Die St.-Severinus-Schützenbruderschaft richtet in Wehr zum siebten Mal das Dekanatsschützenfest aus.
Besondere Ehrungen.

Do, 6. Sep. 2012
Heinsberger Zeitung / Lokales / Seite 20

Höhepunkt beim Heimatabend ist stets die Auszeichnung verdienter Schützenbrüder. Auch in Wehr gab es hohe Ehrungen im Bund der Historischen Deutschen Schützen. Fotos (2): agsb

Selfkant-Wehr. Zum siebten Male erwies sich die St.-Severinus-Schützenbruder-schaft als exzellenter Gastgeber eines Dekanatsschützenfestes, wobei der Heimatgedanke mit den Idealen „Glaube, Sitte und Heimat“ diesmal unter einem besonderen Stern stand. „Neben dem menschlichen und erzieherischen Wert besteht der Verdienst der Bruderschaften darin, dass sie Tradition bewahren, Brauchtum pflegen, soziales Engagement beweisen und gesellschaftliches Leben mitgestalten“, so Dekanatsbundesmeister Ludwig Kaprot in seiner Festansprache.

„Als ich im Internet den Begriff Schirmherrschaft eintrug und das Ergebnis aufflackerte, hatte ich eine schlaflose Nacht. ,Der Schirmherr ist meist eine prominente Persönlichkeit’ wies das Internet aus. Ich bin doch keine Persönlichkeit“, so Schirmherr Josef Dahlmanns zu Beginn seiner Festrede. Der Schirmherr sah sich selbst als Schützenbruder unter vielen und hob den Vereinsgeist hervor. „40 Prozent unserer Schützen hier aus Wehr wohnen nicht mehr in Wehr, beteiligen sich trotzdem an unserem Vereinsleben und setzen deutliche Zeichen dafür, dass das Schützenleben ein Bindeglied zur Heimat ist“, sagte er. „Und glaubt mir, es ist einfach schön, Kirmes, Vogelschuss, Wiesenfest, Trommlerwettstreit zu feiern, den Maibaum zu errichten, sich beim Kirchfest zu amüsieren oder bei den Konzerten des Gesangsvereins beizuwohnen. Auch der Seniorennachmittag oder die St.-Martin-und Nikolausfeiern sind gute Traditionen“, so der Schirmherr weiter.

Bürgermeister Herbert Corsten zeigte sich selbst am Abend selbst stolz, ein „Wehrer Junge“ zu sein. Der Bürgermeister meinte, die Bruderschaften seien auf dem richtigen Weg. „Ein weiteres Indiz für die Weltoffenheit hat die Bruderschaft aus Wehr mit der Inthronisierung ihrer ersten Schützenkönigin belegt“, so Corsten. „Unter solchen Voraussetzungen kann eine Bruderschaft auch in der heutigen Zeit wichtige Orientierungsdaten für unsere Jugend bereit halten und es lohnt sich, die Freizeit im Vereinsleben sinnvoller als durch TV und Computer zu gestalten“, meinte er. Der Heimatabend wurde moderiert von Herbert Jetten in seiner unnachahmlichen Selfkant-Art und von dem Vorsitzenden Georg Wagemans.

Dann waren die Ehrungen an der Reihe: Das silberne Verdienstkreuz erhielten Christoph Dreissen, Josef Geilen, Rene Jütten, Joseph Offermanns, Michael Offermanns, Dieter Robertz, Ralph Somers, Frank Stassen und Jos Stelten. Der Hohe Bruderschaftsorden wurde verliehen an Josef Dreissen, Lorenz Houben, Herbert Jetten, Heinz Jütten, Josef Jütten, Hermann-Josef Offermanns und Georg Wagemans. Das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz ging unter großem Applaus an Hermann-Josef Backhaus, Josef Dahlmanns, Bernd Houben, Franz-Josef Pelzer und Josef Robertz. Höhepunkt der Auszeichnung war die Überreichung der Fürst-Salm-Reifferscheid-Gedenkmedaille (erster Hochmeister im Bund der Historischen Deutschen Schützen). Diese Würdigung für besondere Verdienste im Schützenwesen findet nicht alltäglich statt. Paul Pelzer wurde diese Ehre zuteil. Seit 1947 ist Paul Pelzer ein Schützenbruder mit Leib und Seele, hat alle möglichen Auszeichnungen bereits erhalten und erhielt nun diese einzigartige Würdigung.(agsb)