Von Anna Petra Thomas
Heinsberg-Waldenrath.
Eine gelungene Kombination aus Tradition und Moderne war es, die den
Heimatabend anlässlich des Dekanatsschützenfestes in Waldenrath prägte.
Das galt nicht nur für die Bühnendekoration mit einem modernen, bunten
Windrad und den Worten „Glaube, Sitte und Heimat“ in ganz alter Schrift
davor, sondern auch für das Programm des Abends.
Präsident Rolf Schröder lud
zu „fröhlichen und unbeschwerten Stunden“ ein und begrüßte die
Majestäten der St.-Petri- und Pauli- Schützenbruderschaft ebenso wie
zahlreichen Ehrengäste im großen Festzelt. Schirmherr Leo Lausberg nahm
sein Publikum in einer kurzen Rede mit in ein paar persönliche Gedanken
über das Bruderschaftsleben. Aller Kritik am Schützenwesen widersprach
er dabei deutlich. „Ohne den aktiven Einsatz der Schützen für das
Gemeinwesen und ohne deren bürgerschaftliches Engagement sähe das Leben
in unserem ländlich geprägten Raum weniger vielfältig und lebendig aus“,
erklärte er. „Wir können zu Recht stolz sein auf die hier bei uns in
Waldenrath sehr lebendige und gelebte Schützenkultur.“ Gerührt zeigte er
sich über den Besuch seines Sohnes, der aus Australien angereist war.
„Man kann nicht wissen, wohin man gehört, wenn man nicht weiß, woher man
kommt“, so Lausberg weiter. Vieles sei im Wandel,
aber eines sei
unverrückbar, schloss er: „Wir waren, wir sind und wir bleiben eine
Vereinigung, die mit Kirche eng verbunden ist.“ Schröder überraschte
er mit einer neuen Präsidentenkette als Geschenk an die
Bruderschaft.
Weitere Grußworte von
Präses Pfarrer René Mertens und Bürgermeister Wolfgang Dieder
wechselten mit musikalischen Beiträgen von Trommler- und
Pfeifercorps sowie Musikverein. Zwischendrin kam auch „Ues Woore“ in
Platt nicht zu kurz. Heinz Laumen präsentierte ein Gedicht seines
Vaters „im schönsten Dialekt der ganzen Welt“, wie er fand. Liesel
Friedrichs widmete sich in Reimen dem Wind, dem „Wooder Wend“. Zum
Mitsingen Waldenrather Lieder animierte Gisela Liebens. Den
gelungenen Sprung in die Moderne auch beim Programm schafften die
Tänzerinnen der Waldenrather „Showlights“. Ihr mit dem
Europameister-Titel gekrönter Auftritt als moderne Jäger passte
perfekt ins Schützenbild.
Und wer da schon dachte,
mit dem Höhepunkt des Abends belohnt zu sein, wurde noch einmal
überrascht beim Großen Zapfenstreich vor der beleuchteten
Pfarrkirche St. Nikolaus. Sowohl in musikalischer Hinsicht als auch
in der Perfektion der gesamten Darbietung boten die Waldenrather
Musiker, Schützen und Feuerwehr-leute in großer Zahl zu später
Stunde ein beeindruckendes Spektakel.
Ehrenkreuz des Sports
Zu Ehrungen verdienter
Schützen, die beim Heimatabend viel Zeit beanspruchten, waren auch
der stellvertretende Diözesanbundesmeister Herbert Knur und
Dekanatsbundesmeister Ludwig Kaprot nach Waldenrath gekommen. Das
Ehrenkreuz des Sports in Bronze erhielten Mario und Wilfried
Heffels. Heinz Cleef, Leo Hensgens, Bernd Lehnen, Frank und Marco
Preuth, Kurt Schröder, Detlef Schumacher und Marcus Thevissen sind
jetzt Träger des Silbernen Verdienst-kreuzes. Den Hohen
Bruderschaftsorden erhielten Dietmar Beckers, Leo Mertens, Dieter
Schreinemacher und Willi Sontag, das St. Sebastianus Ehrenkreuz
Herbert Houben, Norbert Küppers, Willi Scheuvens und Josef Wilms.
Josef Thevissen und Willi Wilms freuten sich über eine Figur des
heiligen Sebastianus.
Festschrift mit 170 farbig bebilderten Seiten
Anlässlich des Dekanatssschützenfestes entstand eine mehr als
170 Seiten starke, farbig bebilderte Festschrift.
Die Festschrift enthält nicht nur
einen Blick in die Vereinschronik, sondern etwa auch Erinnerungen
eines alten Waldenrathers bei einem Rundgang in den 1930er Jahren,
eine Betrachtung alter Flur-, Wege- und Feldnamen sowie eine
Sammlung von Gedichten und Sprüchen von Peter Staas.
„Ohne
den aktiven Einsatz
der Schützen sähe das Leben in unserem ländlich
geprägten Raum weniger vielfältig und lebendig aus.“
Schirmherr Leo
Lausberg