Gelungener Mix aus Tradition und Moderne

Heimatabend und Dekanatsschützenfest der St.-Petri- und Paul-Schützenbruderschaft Waldenrath.
Bürgerschaftliches Engagement gelobt.

Die, 18. Juni 2013
Heinsberger Zeitung / Lokales / Seite 20


Zahlreich waren die Schützenbrüder der St.-Petri- und Pauli-Schützenbruderschaft, die sich beim Heimatabend über Auszeichnungen freuten. Fotos: Anna Petra Thomas


Schirmherr Leo Lausberg (links) überraschte Präsident Rolf Schröder beim Heimatabend mit einer neuen Präsidentenkette.

Von Anna Petra Thomas

Heinsberg-Waldenrath. Eine gelungene Kombination aus Tradition und Moderne war es, die den Heimatabend anlässlich des Dekanatsschützenfestes in Waldenrath prägte. Das galt nicht nur für die Bühnendekoration mit einem modernen, bunten Windrad und den Worten „Glaube, Sitte und Heimat“ in ganz alter Schrift davor, sondern auch für das Programm des Abends.

Präsident Rolf Schröder lud zu „fröhlichen und unbeschwerten Stunden“ ein und begrüßte die Majestäten der St.-Petri- und Pauli- Schützenbruderschaft ebenso wie zahlreichen Ehrengäste im großen Festzelt. Schirmherr Leo Lausberg nahm sein Publikum in einer kurzen Rede mit in ein paar persönliche Gedanken über das Bruderschaftsleben. Aller Kritik am Schützenwesen widersprach er dabei deutlich. „Ohne den aktiven Einsatz der Schützen für das Gemeinwesen und ohne deren bürgerschaftliches Engagement sähe das Leben in unserem ländlich geprägten Raum weniger vielfältig und lebendig aus“, erklärte er. „Wir können zu Recht stolz sein auf die hier bei uns in Waldenrath sehr lebendige und gelebte Schützenkultur.“ Gerührt zeigte er sich über den Besuch seines Sohnes, der aus Australien angereist war. „Man kann nicht wissen, wohin man gehört, wenn man nicht weiß, woher man kommt“, so Lausberg weiter. Vieles sei im Wandel,

aber eines sei unverrückbar, schloss er: „Wir waren, wir sind und wir bleiben eine Vereinigung, die mit Kirche eng verbunden ist.“ Schröder überraschte er mit einer neuen Präsidentenkette als Geschenk an die Bruderschaft.

Weitere Grußworte von Präses Pfarrer René Mertens und Bürgermeister Wolfgang Dieder wechselten mit musikalischen Beiträgen von Trommler- und Pfeifercorps sowie Musikverein. Zwischendrin kam auch „Ues Woore“ in Platt nicht zu kurz. Heinz Laumen präsentierte ein Gedicht seines Vaters „im schönsten Dialekt der ganzen Welt“, wie er fand. Liesel Friedrichs widmete sich in Reimen dem Wind, dem „Wooder Wend“. Zum Mitsingen Waldenrather Lieder animierte Gisela Liebens. Den gelungenen Sprung in die Moderne auch beim Programm schafften die Tänzerinnen der Waldenrather „Showlights“. Ihr mit dem Europameister-Titel gekrönter Auftritt als moderne Jäger passte perfekt ins Schützenbild.

Und wer da schon dachte, mit dem Höhepunkt des Abends belohnt zu sein, wurde noch einmal überrascht beim Großen Zapfenstreich vor der beleuchteten Pfarrkirche St. Nikolaus. Sowohl in musikalischer Hinsicht als auch in der Perfektion der gesamten Darbietung boten die Waldenrather Musiker, Schützen und Feuerwehr-leute in großer Zahl zu später Stunde ein beeindruckendes Spektakel.

Ehrenkreuz des Sports

Zu Ehrungen verdienter Schützen, die beim Heimatabend viel Zeit beanspruchten, waren auch der stellvertretende Diözesanbundesmeister Herbert Knur und Dekanatsbundesmeister Ludwig Kaprot nach Waldenrath gekommen. Das Ehrenkreuz des Sports in Bronze erhielten Mario und Wilfried Heffels. Heinz Cleef, Leo Hensgens, Bernd Lehnen, Frank und Marco Preuth, Kurt Schröder, Detlef Schumacher und Marcus Thevissen sind jetzt Träger des Silbernen Verdienst-kreuzes. Den Hohen Bruderschaftsorden erhielten Dietmar Beckers, Leo Mertens, Dieter Schreinemacher und Willi Sontag, das St. Sebastianus Ehrenkreuz Herbert Houben, Norbert Küppers, Willi Scheuvens und Josef Wilms. Josef Thevissen und Willi Wilms freuten sich über eine Figur des heiligen Sebastianus.

Festschrift mit 170 farbig bebilderten Seiten

Anlässlich des Dekanatssschützenfestes entstand eine mehr als 170 Seiten starke, farbig bebilderte Festschrift.

Die Festschrift enthält nicht nur einen Blick in die Vereinschronik, sondern etwa auch Erinnerungen eines alten Waldenrathers bei einem Rundgang in den 1930er Jahren, eine Betrachtung alter Flur-, Wege- und Feldnamen sowie eine Sammlung von Gedichten und Sprüchen von Peter Staas.

„Ohne den aktiven Einsatz
der Schützen sähe das Leben in unserem ländlich
geprägten Raum weniger vielfältig und lebendig aus.“

Schirmherr Leo Lausberg